Sturm braucht eine Heimat!
2005 ist es passiert. Damals verlor der größte und bei weitem beliebteste Grazer Fußballverein seinen Sportplatz, die Gruabn, und ist seitdem heimatlos. Nun, knapp 15 Jahre später, ist es an der Zeit, dies wieder zu ändern und dem SK Sturm eine neue Heimat zu geben.
Ein Verein ohne Rechte und Möglichkeiten
Seit über 20 Jahren ist der Verein nur Mieter im Stadion Liebenau und hat wenig Möglichkeiten, auf die Weiterentwicklung des Stadions Einfluss zu nehmen. Zu langwierig sind die Prozesse zur Modernisierung und vor allem zur Finanzierung des in die Jahre gekommenen Stadions, zu zögerlich die Entscheidungen der verantwortlichen Politiker. Sturm könnte natürlich Geld in die Hand nehmen und die notwendigen Veränderungen im Stadion selbst bezahlen, jedoch könnte jeder andere Mieter diese Verbesserungen ohne Abgeltung einfach nutzen. Warum sollte Sturm das machen? Es käme ja auch niemand auf die Idee, als Mieter einen Wohnungsumbau zu bezahlen.
Finanziell ausgebremst
Zusätzlich zur Problematik, dass das Stadion nur noch bedingt den Anforderungen eines modernen Fußballstadions entspricht, hat Sturm aktuell keine Möglichkeit, das Stadion gewinnbringend zu vermarkten. Vereine wie Rapid, Austria Wien oder Salzburg bekamen von ihren Gemeinden ein Stadion (teil-)finanziert und können dieses nun entsprechend verwerten und ihr Budget dadurch signifikant aufbessern. Durch den Verkauf von VIP-Boxen, die Vermietung eines ansprechenden VIP-Klubs für Events, die Vermarktung der Innen- und Außenflächen sowie die Einnahmen aus den Schankrechten und der dauerhaften mietfreien Unterbringung von Vereinsinfrastruktur können die jeweiligen Budgets entlastet und für anderweitige Ausgaben frei gemacht werden. Nicht so bei Sturm. Der VIP-Klub wird von der Stadt verwaltet, VIP-Boxen sowie Flächen zur dauerhaften Vermarktung gibt es nicht. Das Stadion muss nach jedem Spiel geräumt werden und die Schankrechte besitzt eine dritte Partei.
Von Stadt und Land im Stich gelassen
Zu den oben genannten Problemen kommt noch die Tatsache, dass das „Sportland“ Steiermark und die „Sportstadt“ Graz ihre Fußballvereine infrastrukturell praktisch nicht unterstützen. In Graz, einer Stadt mit bald über 300.000 Einwohnern und einem noch viel größeren Einzugsgebiet, gibt es nur ein einziges Stadion, das bundesligatauglich ist. Und dieses ist bereits in die Jahre gekommen. Das nächstgrößere „Stadion“ im Stadtgebiet bietet gerade einmal Platz für 3.000 Besucher.
Im gesamten „Sportland“ Steiermark finden sich nur drei größere „Stadien“. Neben Liebenau gibt es noch das desolate Kapfenberger Oval und das mit Ersatztribünen notdürftig bundesligatauglich gemachte Stadion in Hartberg.
Anders die Situation in Wien. Dort wurden die Stadien von Austria Wien und Rapid um zig Millionen neu gebaut. Zusätzlich bezahlt die öffentliche Hand beiden Vereinen eine eigene, moderne Akademie. Dem nicht genug, bekommt nun auch der Drittligist Wiener Sportklub ein neues Stadion für 8.000 Besucher und in Kürze wird wohl auch das Happel-Stadion neu gebaut werden.
In Mattersburg sponsert das Land dem Verein ein neues Trainingszentrum um etliche Millionen. In Linz wurde 2012 die Gugl um 30 Millionen Euro renoviert, zusätzlich wird sich die Politik am neuen Stadion des LASK beteiligen.
In Graz gab der Gemeinderat gerade einmal 17 Millionen frei, diese Summe beinhaltet aber auch einen Umbau in Weinzödl, ein neues Sportzentrum für amerikanische Sportarten im Norden von Graz und den kompletten Umbau der Liebenauer Eishalle. Man kann sich ausrechnen, was da noch für das Stadion übrigbleibt.
Es gibt nur Verlierer
Zusammengefasst lässt sich die derzeitige Situation rund um das Stadion nur so beschreiben: Nicht zufriedenstellend. Zum einen steht in Graz ein veraltetes Stadion, welches den Steuerzahler jedes Jahr hohe Beträge kostet, da das Stadion nur an wenigen Tagen vermietet werden kann und unter dem Strich rote Zahlen schreibt. Auf der anderen Seite steht ein heimatloser Fußballverein, der wie kein anderer Klub international Werbung für Stadt und Land macht, aber aufgrund des fehlenden eigenen Stadions Tag für Tag weiter hinter die Spitzengruppe zurück fällt und in Kürze wohl auch noch von einem Klub aus Linz überholt wird.
Warum ändern wir das nicht?
Dabei wäre die Lösung dieser Situation so einfach. Mitten in Graz steht ein Stadion in perfekter Lage für den SK Sturm. Mit Anbindung an den öffentlichen Verkehr und die Autobahn, direkt an der Grenze zu Jakomini, dem Geburtsort des SK Sturm. Jenes Stadion, in dem der Verein die größten Erfolge seiner Geschichte geschrieben hat. Warum geben wir ihm dort nicht eine neue Heimat? Warum bekommt der SK Sturm nicht die Möglichkeit, sich als Besitzer des Stadions weiter zu entwickeln? Warum übergibt die Stadt das Stadion nicht einfach dem Verein und spart sich einen Negativposten in ihrem Budget?
Ein Verein mit einem eigenen Stadion
Wenn die Stadt dem SK Sturm die Baurechte für das Stadion für einen langen Zeitraum übertragen würde, könnte sie sich das wertvolle Grundstück mitten in Graz behalten. Wenn zugleich Stadt, Land und in diesem Fall auch der Verein noch einmal gemeinsam Geld in eine Generalüberholung der Anlage stecken würden, hätte der SK Sturm nach langer Zeit endlich wieder ein eigenes Stadion. Ein Stadion, das den modernen Anforderungen entspricht, ein Stadion, das dem Zuseher Komfort bietet, ein Stadion, das in Schwarz-Weiß erstrahlt, ein Stadion, in dem der SK Sturm machen kann, was er für richtig hält. Kurz: eine eigene Heimat.
Ein Verein mit einer eigenen Heimat
Dann könnte der Verein damit beginnen, dieses Stadion auch zu verwerten und zu bespielen. VIP-Boxen könnten, wie international üblich, vermietet, ein neuer, ansehnlicher VIP-Klub könnte für Seminare, Vorträge, Feiern und mehr angeboten werden. In leerstehenden Räumen könnte der SK Sturm endlich sein eigenes Museum betreiben. Die Fans könnten auf schwarz-weißen Plastiksitzen Platz nehmen und müssten im Winter nicht auf eiskalten Metallsitzen frieren. Der Verein könnte endlich die Gastronomie neu aufstellen, das Angebot erweitern und die Einnahmen selbst verwenden. All dies und einiges mehr sollten dazu führen, dass das Stadion für den Verein Geld abwirft, und ihm hilft, sich wirtschaftlich weiter zu entwickeln.
Vom Steuerzahler über Stadt und Land bis hin zum SK Sturm brächte diese Lösung nur Gewinner hervor. Gehen wir es an:
Sturmstadion Liebenau
P.S: Falls sich jemand fragt, was im Fall einer Übernahme des Stadions mit dem GAK passieren würde, der findet unsere Antwort unter „Fragen & Antworten“ auf dieser Seite. Kurz zusammengefasst gilt das, was für Sturm gilt, natürlich auch für jeden anderen Fußballverein. Ein eigenes Stadion ist für die Entwicklung unumgänglich. Und da der GAK samt Anhang in Liebenau ohnehin nicht glücklich ist, unterstützen wir die „2-Stadien-Lösung“, bei der Liebenau das Sturmstadion wird und der GAK ein passendes Stadion in Weinzödl bekommt.
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